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Die Welt vor dem Trump-Jahr

Die globalen Finanzmärkte werden derzeit von zwei Polen angezogen: auf der einen Seite die Hoffnung auf sinkende Zinsen, was positiv wirkt. Andererseits geopolitische Spannungen, die sich durch die Präsidentschaft Donald Trumps verstärken könnten. „In dieses Spannungsfeld gehen die einzelnen Wirtschaftsregionen mit sehr unterschiedlicher Konjunkturlage: Schwäche in Europa, Stärke in den USA“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. 

Die Aussicht auf sinkende Zinsen treibt seit Monaten die Aktienbörsen von einem Rekord zum nächsten. Hintergrund ist der tendenzielle Rückgang der Inflationsraten – der allerdings holprig verläuft. „In den USA und in der Eurozone ist die Inflationsrate zuletzt sogar wieder gestiegen“, erklärt Gerlinger. „Die Kerninflation bleibt deutlich über dem Zentralbankziel.“ Die Trumpsche Politik dürfte die Teuerung sogar weiter anfeuern. Denn erstens dürften die angekündigten Einfuhrzölle die Preise für Auslandsgüter nach oben treiben. Zweitens würde eine massenhafte Abschiebung illegaler Einwanderer die Situation am US-Arbeitsmarkt verschärfen, was den Aufwärtsdruck auf die Löhne verstärkt.

Die Zentralbanken dürften daher Vorsicht walten lassen. „Die Fed wird wohl nur noch maximal zwei bis drei Zinsschritte machen und anschließend die Folgen der Trumpschen Politik beobachten“, prognostiziert Gerlinger. Nach einer möglichen Zinssenkung im Dezember 2024 oder Januar 2025 sei durchaus eine Pause denkbar.

Doch Trump wirkt nicht nur auf Preise und Zinsen: „Nach seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 werden Themen wie Zölle, Handelskrieg, Deglobalisierung, Deregulierung, Inflation und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Konjunktur im Mittelpunkt stehen – und damit möglicherweise den Umbau des gesamten Weltwirtschaftssystems zur Folge haben“, so Gerlinger. Doch zumindest für die USA könnte dies durchaus nicht nur negativ sein: Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen könnten das Wachstum in den USA stabilisieren und ihm kurzfristig positive Impulse geben. Schließlich hat er Steuersenkungen und den Abbau von Bürokratiekosten versprochen. „Bei US-Aktien sind in den nächsten Wochen daher neue Höchststände wahrscheinlich“, sagt Gerlinger.

Anders sieht es für den Rest der Welt aus. Europa ist bereits von Stagflation betroffen, durch Trump drohen nun zusätzliche Belastungen für das ohnehin schwache Wirtschaftswachstum. In den beiden großen europäischen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich stürzen Regierungen über Misstrauensvoten, es stehen Neuwahlen an, die allerdings frischen Wind bringen könnten: „Eine handlungsfähige und stabile Regierung könnte in Deutschland zu einem Stimmungsumschwung führen – ähnlich wie in Großbritannien“, so Gerlinger.

Das Damoklesschwert eines Handelskrieges hängt jedoch weiter über den Märkten – nicht nur in Europa, auch in China, das am stärksten darunter leiden würde. „Selbst bisherige Profiteure der US-Handelspolitik wie Mexiko könnten ins Kreuzfeuer geraten“, warnt Gerlinger. Der Trend zur Deglobalisierung und Fragmentierung des Weltmarktes belaste den gesamten Bereich der Schwellenländer, wobei Indien unter den großen Emerging Markets eine Sonderstellung einnimmt. „Als eher binnenwirtschaftlich orientierte Volkswirtschaft mit anhaltend hohen Wachstumsraten könnte Indien weiter attraktiv bleiben“, sagt Gerlinger.

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